Um den Klimaschutz voranzutreiben, wurden den Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde Alzey-Land bereits im letzten Jahr der Vorschlag unterbreitet, eine Ortsbegehung mit der Klimaschutzmanagerin der Verbandsgemeinde durchzuführen, um so die Grünstrukturen innerhalb der Ortsgemeinden zu erhöhen. Ziel ist es, die Folgen des Klimawandels zu mildern und zusätzlich positive Effekte bei den Themen Luftverschmutzung, Regenwasserrückhalt und Lokalklima zu erzielen.
Einige der Ortsgemeinden haben dieses Angebot bereits angenommen. In der Ortsgemeinde Flomborn wurden die ersten Maßnahmen vor kurzem umgesetzt. Auf dem Spielplatz in der Kurpfalzstraße wurden daher eine Dach-Platane und ein Weidentipi gepflanzt. Somit profitieren das Klima und die Kinder von den vorgenommenen Maßnahmen.
Die Ortsbegehungen wurden nach den Kommunalwahlen erneut angeboten, um so grünere Gemeinden zu schaffen.
Nachdem der Verbandsgemeinderat die Beantragung von KIPKI-Förderungen im Jahr 2023 beschlossen hat, konnte die Planung für verschiedene Projekte an den Schulen der Verbandsgemeinde Alzey-Land starten. Dazu zählen hauptsächlich Maßnahmen zur Begrünung und Beschattung im Außenbereich.
Fördermittel zur Verwendung von Maßnahmen im Bereich Schulen
Zum 1. März 2023 ist die Verbandsgemeinde Alzey-Land dem neu geschaffenen „Kommunalen Klimapakt Rheinland-Pfalz“ (KKP) beigetreten. „Wir forcieren unser Engagement im Klimaschutz und bei der Anpassung an die Klimawandelfolgen und bekennen uns zu den Klimaschutzzielen des Landes“ heißt es in der Beitrittserklärung, die nach einem einstimmigen VG-Ratsbeschluss am 12.12.2022 von Bürgermeister Steffen Unger unterzeichnet wurde. Damit war die VG Alzey-Land eine der ersten Kommunen, die ihren Beitritt zum Kommunalen Klimapakt des Landes bekundet hat.
Der KKP ist neben dem „Kommunalen Investitionsprogramm Klima und Innovation“ (KIPKI) Teil der Klima-Offensive des Landes Rheinland-Pfalz, in der 250 Mio. Euro in den Klimaschutz investiert werden. Über das KIPKI stehen den Kommunen festgelegte und an den Einwohnerzahlen orientierte finanzielle Mittel zur Verfügung, die ausschließlich für Zwecke des Klimaschutzes und der Klimawandelanpassung genutzt werden dürfen. „Mit einer Fördersumme von rund 735.000 Euro, das sind 29,20 Euro je Einwohner, bietet das KIPKI eine große finanzielle Unterstützung für unsere Verbandsgemeinde und unsere Ortsgemeinden bei der Umsetzung von Klimaschutz-Maßnahmen. Allerdings sind die gesetzlichen Grundlagen hierfür von der Landesregierung noch nicht final verabschiedet“ erläuterte Bürgermeister Unger in der jüngsten Sitzung des VG-Rates am 27.März 2023.
„Damit die finanzielle Unterstützung optimal genutzt werden kann, gilt es frühzeitig die Weichen zu stellen. Deshalb hat die Verwaltung bereits erste Maßnahmenvorschläge erarbeitet. Bei der Auswahl der Projekte gilt es zu beachten, dass die Anzahl der Maßnahmen nicht zu groß wird, weil ansonsten der administrative Aufwand im Verhältnis zu den Fördermitteln zu hoch wird“, so Unger. Aus diesem Grund hat die Verwaltung vorgeschlagen, sich auf wenige Maßnahmen für die Schulen in der VG zu konzentrieren. Vorgeschlagen sind unter anderem folgende Maßnahmen: In der Grundschule Gau-Odernheim eine Erneuerung der Heizungsanlage in Schulhaus und Mensa. In Albig, Flonheim und Mauchenheim sind Photovoltaikanlagen mit den zugehörigen Batteriespeichern angedacht. Alle Schulgelände sollen begrünt und beschattet werden. Dazu gesellen sich kleinere Maßnahmen, die dazu dienen, die Klimawandelanpassung zu verbessern.
Der Verbandsgemeinderat hat an diesem Abend einstimmig beschlossen, die Fördermittel für Maßnahmen der Verbandsgemeinde insbesondere im Bereich der Schulen zu verwenden. Eine Weiterleitung von Mitteln wird nicht vorgesehen. Zur Abgeltung des finanziellen Vorteils gegenüber den Ortsgemeinden und um diese zu Investitionen im Klimaschutz und zur Klimawandelanpassung anzuregen, zahlt die Verbandsgemeinde den Ortsgemeinden in den Haushaltsjahren 2024 bis 2026 einen Zuschuss in Höhe von 50% der Fördersumme. Diese Beträge werden pro Einwohner ausgezahlt und sollen von den Ortsgemeinden weitestgehend ebenfalls für die Förderziele verwendet werden.
VG-Rat beschließt
weitere wichtige Schritte
Mit gleich vier Beschlüssen zum Thema Klima- und
Umweltschutz haben die Mitglieder des Verbandsgemeinderates der VG Alzey-Land
in ihrer jüngsten Sitzung wichtige Entscheidungen für die Zukunft getroffen.
Zunächst wurde das Klimaschutzkonzept für die Verbandsgemeinde einstimmig
beschlossen, welches Entscheidungsgrundlage und Planungshilfe für künftige
Maßnahmen sein wird. Es wurde durch Klimaschutzmanager Niklas Hill unter
Beteiligung der Bevölkerung und vieler weiterer Akteure erstellt. Die
Fortsetzung des Klimaschutzmanagements für weitere drei Jahre wurde
anschließend beschlossen. Damit verbunden ist die Bereitstellung einer
Personalstelle. Eine weitere Stelle wird für die Einrichtung eines umfassenden
Energiemanagements geschaffen, welches für eine zusätzliche energetische
Optimierung der über 100 Liegenschaften der VG und ihrer Ortsgemeinden sorgen
wird. Auch dieser Beschluss erfolgte einstimmig.
Auf Vorschlag der Verwaltung beschäftigte sich der
VG-Rat auch noch mit dem Beitritt zum neuen kommunalen Klimapaket des Landes
Rheinland-Pfalz. Die Ratsmitglieder stimmten dem Beitritt zu, mit dem sich die
Verbandsgemeinde verpflichtet, ihre Bemühungen im Klimaschutz weiter zu
verstärken und Maßnahmen zur Anpassung an die Klimawandelfolgen zu ergreifen.
Das Land wiederum sichert der VG dafür umfangreiche Unterstützung zu. Die 24
Ortsgemeinden der VG sollen nun selbstständig entscheiden, ob auch sie dem
kommunalen Klimapakt beitreten möchten. Die Verwaltung hat bereits die
Ortsgemeinden diesbezüglich informiert und gebeten, dies in den ersten
Sitzungen im neuen Jahr zu beraten.
„Mit diesen Beschlüssen haben wir die Weichen für
noch mehr Klimaschutz in unserer Verbandsgemeinde gestellt. Die Ausweitung der
Personalstellen in diesem Bereich ist wichtig und richtig. Auch der Beitritt
zum kommunalen Klimapakt ist aus meiner Sicht ein wichtiges Signal. Ich würde
mich daher sehr freuen, wenn sich alle Ortsgemeinden dem Klimapaket anschließen
würden“, betont Bürgermeister Steffen Unger.