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Geschichte und Brauchtum

Bis zum Ende des Tertiär war das heutige Alzeyer Land wie ganz Rheinhessen vom Meer bedeckt. Seit etwa 500 000 Jahren besiedeln Menschen die Alzeyer Hügel. Archäologische Funde in der Region belegen die Anwesenheit der ersten Steinzeitbauern (die Bandkeramiker), sowie von sesshaften Ackerbauern und Viehzüchtern der frühen Bronzezeit bis in die Eisenzeit.

Keltische Stämme gründeten in der La-Tène-Zeit (5. bis 1. Jahrhundert v. Chr.) die ersten Ortschaften wie z.B. Alzey. Die Römer folgten und siedelten im Alzeyer Land, was durch einige Funde wie dem Römerkastell in Alzey (4. Jahrhundert n. Chr.) oder Grundrissen einstiger Römervillae z.B. bei Mauchenheim belegt wird. Zudem brachten die Römer den Wein nach Rheinhessen und kultivierten die ersten Weinreben auf den sonnigen Hügeln.

Mit der Besiedelung der Franken schwand die Bedeutung der römischen Städte, die Franken bevorzugten ländliche Siedlungen und gründeten die Heim-Orte, also all jene Ortschaften, die bis heute die Endung „-heim“ tragen, die im Alzeyer Land und der Region zahlreich sind.

In den anschließenden Jahrhunderten war das Alzeyer Land stark territorial aufgesplittert bis es um das Jahr 1800 unter französische Herrschaft fiel und im Département du Mont-Tonnerre (Donnersberg) mit der umliegenden Region zusammengefasst wurde. Im Rahmen der Verträge des Wiener Kongresses 1815 wurde der nördliche Teil des Départements du Mont-Tonnerre Hessen zugeschlagen – Rheinhessen in seinen heutigen Grenzen war geboren.

Nach der unsäglichen Zeit des faschistischen Deutschlands und dem Zweiten Weltkrieg gründeten die Alliierten 1949 das Bundesland Rheinland-Pfalz, zu dem Rheinhessen und damit das Alzeyer Land gehören. Durch Verwaltungsreformen wurden 1972 die Ortschaften um Alzey in der Verbandsgemeinde Alzey-Land zusammengefasst, die Ortschaften Dautenheim, Heimersheim und Weinheim wurden zu Stadtteilen der Kreisstadt Alzey.

Mehr zur Geschichte des Alzeyer Landes und des inneren Rheinhessens erfahren Sie im Museum der Stadt Alzey, in dem es Abteilungen über die Stadtgeschichte und Volkskunde, über die Vor- und Frühgeschichte und die Geologie und Paläontologie gibt.

In Eppelsheim finden Sie das Dinotherium, ein kleines, aber sehr interessantes paläontologisches Museum, dessen Mittelpunkt ein Abguss des Schädels eines bei Eppelsheim weltweit erstmals gefundenen Dinotherium (deinotherium giganteum), einem urzeitlichen Verwandten unserer heutigen Elefanten, ist. Große Museen wie  z.B. das Senckenberg-Museum in Frankfurt (Main) besitzen ebenfalls eine Kopie; der originale Schädel befindet sich im Londoner Natural History Museum.