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Feuerwehren in Freimersheim und Wahlheim fusionieren

17.01.2020

Feuerwehren in Freimersheim und Wahlheim fusionieren
Feuerwehren in Freimersheim und Wahlheim fusionieren

WAHLHEIM. Wer die 112 wählt, ist sich sicher: Die Feuerwehr kommt im Notfall. Was aber, wenn sie nicht ausrückt? So geschehen in Freimersheim im vergangenen Jahr. Wehrführer Christopher Knobloch erinnert sich an mehrere Einsätze, zu denen seine Männer nicht ausrücken konnten.

Vor allem bei Tagalarmen sind kaum Einsatzkräfte verfügbar. „Wenn jemand in Mainz arbeitet und erstmal 20 Minuten herfahren muss, dann kann ich auch keinem mehr helfen“, erklärt er. Ein ähnliches Problem sieht auch sein Wahlheimer Kollege Thomas Müller. In seiner Gemeinde ist die Personal- situation zwar besser, aber auch er macht sich Sorgen, was passiert, wenn jemand tagsüber die Feuerwehr braucht.

Was wäre da also naheliegender, als nach dem Motto „gemeinsam sind wir stark“ zu fusionieren? So kommt es, dass die Bürger wieder ruhiger schlafen können, denn seit dem 1. Januar gibt es die Feuerwehr Freimersheim-Wahlheim. Insgesamt sind es jetzt über 30 freiwillige Floriansjünger, die vom Wahlheimer Gerätehaus aus helfen könnten – es hätten aber mehr sein können. Denn am liebsten hätten Christopher Knobloch und Thomas Müller auch die Kollegen aus Kettenheim und Esselborn mit ins Boot geholt und so die Feuerwehr „Kühler Grund“ gegründet, aber die hatten kein Interesse.

Für Christopher Knobloch ist das nur schwer zu verstehen, schließlich würde sich die Personalproblematik in fünf, spätestens aber in zehn Jahren auch in den Nachbargemeinden einstellen. Außerdem macht die Jugendfeuerwehr schon seit 1981 vor, wie eine solche Kooperation funktionieren kann, denn seit 39 Jahren gibt es eine Jugendfeuerwehr für Kettenheim, Wahlheim und Freimersheim.

Und auch die Freimersheimer und Wahlheimer Erwachsenen setzen schon seit Jahren auf Kooperation. Man habe fast jede Übung 2019 gemeinsam absolviert, erklärt Thomas Müller.

Denn mehr Teilnehmer würden größere Übungen möglich machen und damit auch die Fähigkeiten der Brandbekämpfer verbessern. Vor allem die Freimersheimer Feuerwehr konnte dabei von der umfangreicheren Ausrüstung der Wahlheimer Kollegen profitieren und daran ausgebildet werden.

Aufgrund der besseren Materialsituation wurde auch Wahlheim der Standort des Zusammenschlusses. Für Christoph Knobloch ist der Abschied vom eigenen Feuerwehrhaus im Ort kein schwerer: „Es ist egal, welcher Name drauf steht oder wo es ist, Hauptsache wir können den Zweck erfüllen, den wir uns auf die Brust geschrieben haben.“

Das sehen auch seine alten und neuen Kollegen so, denn der Beschluss zur Fusion erfolgte trotz geheimer Wahl einstimmig. Personell soll sich hingegen wenig verändern, denn die beiden Wehrleiter, die sich das Amt aktuell teilen, wollen auch nach den Neuwahlen am 6. März eine Doppelspitze bilden.

Zwar wird einer offiziell das Amt des Stellvertreters übernehmen müssen, aber man wolle sich nicht bekriegen, versichern beide, denn am wichtigsten ist, dass die Feuerwehr kommt, wenn sie jemand braucht – egal um welche Uhrzeit. 

Text: Jan Haugner, Allgemeine Zeitung Alzey